Ausbaulos 8
Rhein-Herne-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal
Ausbaustrecke Castrop-Rauxel
Kurzbeschreibung
Lage und Ausdehnung
Als Teilstrecke des Dortmund-Ems-Kanals und des Rhein-Herne-Kanals befindet sich das Los 8 im Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen im Bereich der Städte Datteln, Waltrop und Castrop-Rauxel.
Querschnittserweiterung
Um die Wasserstraße in der Ausbaustrecke Castrop-Rauxel durchgängig auf die zukünftige Querschnittsgröße gemäß Wasserstraßenklasse V auszubauen, ist auf der gesamten Strecke eine Verbreiterung der Wasserspiegellinie erforderlich.
Der vorhandene Kanalquerschnitt ist fast auf gesamter Länge mit beidseitigen Spundwandufern und einer Wasserspiegelbreite von 38,00 m ausgebaut. Die Wassertiefe beträgt planmäßig 3,50 m. Die Wassertiefe wird auf 4,00 m unter BWu, d. h. auf 4,25 m unter Normalwasserstand vergrößert.
Dabei wird grundsätzlich als neuer Kanalquerschnitt ein Trapezprofil vorgesehen. Wo Zwangspunkte und andere äußere Rahmenbedingungen dieses Profil nicht erlauben, wird entweder ein Rechtecktrapezprofil oder ein Rechteckprofil vorgesehen. Vorhandene und geplante Liegestellen, Häfen, gewerbliche Nutzungen und Siedlungsflächen sowie schadstoffbelastete Bereiche bedingen in weiten Streckenabschnitten die Verwendung des flächensparenden aber ökologisch ungünstigeren Rechteckprofils bzw. Rechtecktrapezprofil.
Bodenablagerung
Die überschüssigen Bodenmassen werden auf einer Aufhöhungsfläche am RHK in Castrop-Rauxel dauerhaft eingebaut.
Zur Verwendung des anfallenden Bodens wird ein Bodenmanagementkonzept durch einen Abfallsachverständigen erarbeitet.
Ausgleich - Ersatz
Die mit dem Ausbau verbundenen Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild werden durch die Gestaltung der Bauwerke, eine landschaftsgerechte Gestaltung der Ablagerungsfläche sowie landschaftspflegerische Maßnahmen soweit als möglich vermieden, vermindert und ausgeglichen.
Sonstige Bauwerke
Sicherheitstor Henrichenburg bei RHK-km 44,080
Das Sicherheitstor Henrichenburg bei RHK-km 44,080 wird aufgrund der zu geringen lichten Weite und Höhe abgebrochen und bei DEK-km 17,850 durch das neue Sicherheitstor Löringhoff im DEK Los 1 ersetzt.
Projektbeeinflussende Faktoren
Die Firma Ruhrzink hat die Produktion eingestellt und ihre Anlagen sind demontiert. In diesem Zusammenhang sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, auch an der Hafensohle, erforderlich. Die Ausbauplanung wird diese Randbedingungen berücksichtigen.
Altlasten
Im Umfeld der Baumaßnahme liegen Altlastenverdachtsflächen.
Eine mögliche Beeinträchtigung der vorhandenen Situation wird im Zuge der Gutachten zur Bodenverwertung bzw. Hydrogeologie untersucht. Falls negative Einflüsse durch die Ausbaumaßnahme nicht ausgeschlossen werden können, werden entsprechende Abwehrmaßnahmen festgelegt.
Kampfmittel
Für die Ausbaumaßnahme hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst eine Luftbildauswertung durchgeführt. Danach sind 4 Blindgängerverdachtspunkte vor Beginn der Baumaßnahme weiter zu untersuchen und zu räumen. Für die Tiefbauarbeiten, insbesondere Spundwandarbeiten, sind vorab umfangreiche Sondierungs- und Detektionsarbeiten durchzuführen.
Bergbau
Der Bereich hat im Zuge der Kohleförderung nur geringe Setzungen erlitten.
Infolge der Aufgabe des Steinkohlebergbaus in Deutschland im Jahr 2018 sind keine weiteren Bergbaueinwirkungen zu erwarten.
Planungen Dritter
Die Firma Ruhrzink befindet sich zurzeit in Abwicklung. In diesem Zusammenhang sind eine Sanierung der Hafensohle, die Entfernung von belasteten Böden und ein Rückbau des Hafens erforderlich. Hierbei sind Belange der Ausbauplanung zu berücksichtigen.
Projektdimensionen/Kosten
Die Baukosten für die Querschnittserweiterung werden auf ca. 35 Mio. Euro geschätzt.
Zeitplanung/Bauzeit
Die Bauphase für die Querschnittserweiterung wird voraussichtlich 4 Jahre beanspruchen.
Das Projekt befindet sich in der Phase der Vorplanung.