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Ausbaulos 3

Rhein-Herne-Kanal

Ausbaulos 3/Ausbaustrecke Gelsenkirchen

Kurzbeschreibung des Projektes

Das Los 3 des Rhein-Herne-Kanals (RHK) beginnt bei km 24,450 (vor der Kurt-Schumacher-Brücke) und endet bei km 28,747 (hinter dem Hafen Grimberg). Das Ausbaulos befindet sich auf dem Gebiet der Städte Gelsenkirchen und Herne.

Querschnittserweiterung

Der vorhandene Kanal hat bei Böschungsbauweise teilweise nur eine Breite von ca. 40 m. Für die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs ist eine Kanalwasserspiegelbreite von mindestens 42 m (bei beidseitigem Spundwandausbau) erforderlich. Wenn der Kanal mit dem ökologisch günstigeren Böschungsprofil ausgebaut wird ist eine Wasserspiegelbreite von 55 m erforderlich.

Im derzeitigen Ausbauzustand ist für Schiffe, die den Ausbauabschnitt befahren, nur eine Abladetiefe von 2,50 m zugelassen. Nach dem Ausbau kann der Abschnitt für Fahrzeuge mit einer Abladung von 2,80 m freigegeben werden. Dies macht z. B. für das Großmotorgüterschiff eine erhöhte Zuladung von fast 400 t aus, wodurch eine wirtschaftlichere Auslastung der Schiffe ermöglicht wird.

Rhein-Herne-Kanal, Los 3, Fuß- und Radwegbrücke Zoom Nr. 349 Fuß- und Radwegbrücke Zoom Nr. 349 Fuß- und Radwegbrücke Zoom Nr. 349, Quelle: WNA Datteln

Brücken

Ausbauziel ist die Befahrbarkeit des Kanals mit Containerschiffen in zweilagiger Bestückung. Die Brücken müssen daher eine Mindestdurchfahrtshöhe von 5,25 m besitzen.

Um die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten ist eine Mindestdurchfahrtsbreite von 54,20 m erforderlich.

Düker

Im Bereich der Ausbaustrecke Gelsenkirchen werden der Sellmannsbach und der Hüller Mühlenbach unter dem Kanal gedükert.

Der Hüllerbach-Düker wurde im Jahr 1969 gebaut und im Jahr 1996 in Stand gesetzt. Er hat eine ausreichende Breite und Tiefe und muss daher nicht angepasst werden.

Der Sellmannsbach-Düker aus dem Jahr 1912 hat nicht die erforderliche Tiefe um nach dem Ausbau des Kanals noch auftriebssicher zu liegen. Außerdem hat der Kanal, der in diesem Bereich im Böschungsprofil gebaut ist, hier nicht die erforderliche Breite. Das Bauwerk muss - auch aufgrund seines Alters - ersetzt werden.

Anlagen Dritter

Die im Ausbauabschnitt vorhandenen Anlagen privater Betreiber müssen evtl. an den Ausbau angepasst werden.

Bodenablagerungen

Die im Rahmen des Kanalausbaus anfallenden Bodenmassen, die aufgrund ihrer boden-mechanischen Eigenschaften nicht zum Wiedereinbau geeignet sind, werden auf dafür geeigneten Flächen abgelagert.

Ausgleich - Ersatz

Im Rahmen der Erstellung der Planfeststellungsunterlagen werden eine Umweltverträglichkeit und ein Landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt.

Der in diesem Zusammenhang ermittelte Ausgleichsbedarf wird - soweit möglich - vor Ort geschaffen.

Kompensation, die aufgrund eines Mangels an geeigneten Flächen nicht vor Ort geschaffen werden, kann wird durch Beteiligung an Flächenpools realisiert.

Projektbeeinflussende Faktoren

Bei der Wasserstraßenplanung müssen vielfältige, nicht aus der eigentlichen technischen Gestaltung herrührende Aspekte berücksichtigt werden.

Die Abstimmung und Integration in das Projekt erfordert oftmals einen erheblichen Anteil an der Gesamtprojektbearbeitszeit.

Altlasten

Im Zuge der Erstellung der Planfeststellungsunterlagen wird in Abstimmung mit den zuständigen Behörden ein Schadstoffgutachten gefertigt. Die Ergebnisse gehen in die Planung der Querschnittserweiterung ein.

Kampfmittel

Das Gebiet war im Zweiten Weltkrieg einer teilweise sehr starken Bombardierung ausgesetzt. Vor Planungsbeginn wurde der Bereich daher durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst auf Blindgänger überprüft.

Vor Beginn der Baumaßnahmen im Ausbauabschnitt erfolgt die notwendige Räumung des Baubereichs. Zur zusätzlichen Sicherheit werden bei bodeneingreifenden Baumaßnahmen zusätzliche Sondierbohrungen durchgeführt (z. B. Sondierbohrungen in der Spundwandtrasse).

Bergbau

Zu Planungsbeginn wird der örtliche Bergbaubetreiber um eine Abschätzung der zu erwartenden Bergsenkungen gebeten.

Planungen Dritter

Im Ausbauabschnitt verläuft die Emscher parallel zum Rhein-Herne-Kanal. Derzeit wird dort der Emscher-Abwasserkanal gebaut. Diese Baumaßnahmen finden jedoch außerhalb des Ausbaubereichs statt.