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Ausbaulos 7

Rhein-Herne-Kanal

Ausbaustrecke Wartburginsel

Kurzbeschreibung

Lage und Ausdehnung

Rhein-Herne-Kanal, Los 7, Istzustand Spundwandufer (RHK-km 42,500) Istzustand Spundwandufer (RHK-km 42,500) Istzustand Spundwandufer (RHK-km 42,500), Quelle: WNA Datteln

Das Los 7 des Rhein-Herne-Kanals (RHK) befindet sich im Bundesland NRW, Regierungsbezirk Münster, auf dem Stadtgebiet von Herne und Castrop-Rauxel zwischen RHK-km 42,400 und 43,400. Es beinhaltet den Neubau des Emscher-Durchlasses, der Wartburgstraßen-Brücke sowie den Streckenausbau.

Querschnittserweiterung

Um die Wasserstraße durchgängig auf die zukünftige Querschnittsgröße gemäß Wasserstraßenklasse V auszubauen, ist auf der gesamten Strecke eine Verbreiterung der Wasserspiegellinie erforderlich. Dabei wird grundsätzlich als neuer Kanalquerschnitt ein Trapezprofil vorgesehen. Wo Zwangspunkte und andere äußere Rahmenbedingungen dieses Profil nicht erlauben, wird entweder ein Rechtecktrapezprofil oder ein Rechteckprofil vorgesehen. Vorhandene und geplante Liegestellen, Häfen, gewerbliche Nutzungen und Siedlungsflächen sowie schadstoffbelastete Bereiche bedingen in weiten Streckenabschnitten die Verwendung des flächensparenden aber ökologisch ungünstigeren Rechteckprofils bzw. Rechtecktrapezprofil.

Querschnittserweiterung des vorhandenen Kanalquerschnitts als Trapezprofil mit beidseitigem Böschungsufer, Mindestwasserspiegelbreite 55 m, Kanaltiefe 4 m (RHK-km 42,400 bis RHK-km 42,923)

Querschnittserweiterung des vorhandenen Kanalquerschnitts als Rechtecktrapezprofil mit Spundwandufer auf der linken Kanalseite und Böschungsufer auf der rechten Kanalseite, Mindestwasserspiegelbreite 48,50 m, Kanaltiefe 4 m (RHK-km 42,923 bis RHK-km 43,045)

Querschnittserweiterung des vorhandenen Kanalquerschnitts als Rechteckprofil mit beidseitigem Spundwandufer, Mindestwasserspiegelbreite 42 m, Kanaltiefe 4 m (RHK-km 43,045 bis RHK-km 43,400)

Anlagen Dritter/Sonstige Bauwerke
  • Anlagen für die Sportschifffahrt
  • Neubau einer Bootseinsetzstelle
  • Errichtung eines Stauraumkanals durch die Emschergenossenschaft

Bodenablagerung

Die Ablagerungsfläche "Am Ochsenkamp" befindet sich auf der linken Kanalseite bei ca. RHK-km 42,160 zwischen Kanal und Emscher. Der nördliche Bereich der neuen Ablagerungsfläche wird im Rahmen der Bauarbeiten zum Emscher-Durchlass befüllt. Der Bodenaushub aus dem Streckenausbau wird im südlichen Bereich der Fläche abgelagert und umfasst rd. 88.000 (davon rd. 83.000 Nassbaggergut).

Vor Beginn der Bodenablagerung wird der Oberboden abgeschoben und zwischengelagert.

Zur Entwässerung des einzubauenden Bodens werden Ringdeiche aufgeschüttet, um den überwiegend nass gewonnenen Boden zu entwässern.

Das abfließende Wasser wird über Drainagen abgeleitet, die an vorhandene bzw. neu zu erstellende Gräben angeschlossen werden.

Zusammen mit dem Niederschlagsabfluss wird das Wasser in die Emscher eingeleitet.

Ausgleich - Ersatz

Die mit dem Ausbau des Rhein-Herne-Kanals verbundenen Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild werden durch die Gestaltung der Bauwerke, eine landschaftsgerechte Gestaltung der Ablagerungsfläche sowie landschaftspflegerische Maßnahmen soweit als möglich vermieden, vermindert und ausgeglichen.

Rheine-Herne-Kanal, Los 7, Istzustand beim Übergang von Böschungs- auf Spundwandufer (RHK-km 42,924) Istzustand beim Übergang von Böschungs- auf Spundwandufer (RHK-km 42,924) Istzustand beim Übergang von Böschungs- auf Spundwandufer (RHK-km 42,924), Quelle: WNA Datteln

Sonstige Bauwerke

Bau einer Bootseinsetzstelle bei RHK-km 43,120 als Ersatz einer alten, abzubrechenden Anlage

Projektbeeinflussende Faktoren

Bei der Wasserstraßenplanung müssen vielfältige, nicht aus der eigentlichen technischen Gestaltung herrührende Aspekte berücksichtigt werden.

Die Abstimmung und Integration in das Projekt erfordert oftmals einen erheblichen Anteil an der Gesamtprojektbearbeitszeit.

Grundwasser und Altlasten

Im Umfeld der Baumaßnahme liegen keine Altlastenverdachtsflächen.

Eine mögliche Beeinträchtigung der Grundwassersituation wurde im Rahmen des hydrogeologischen Gutachtens untersucht. Da negative Einflüsse durch die Ausbaumaßnahme nicht ausgeschlossen werden können, wurden entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt.

Kampfmittel

Vor Beginn der laufenden Baumaßnahmen "Emscher-Durchlass" und "Wartburgstraßen-Brücke" haben Untersuchungen zu Kampfmitteln stattgefunden. Es sind mehrere Blindgängerverdachtspunkte untersucht und einige geräumt worden.

Bevor mit den Bauarbeiten zum Streckenausbau angefangen wird, erfolgt eine Anfrage bei der Feuerwehr als örtliche Ordnungsbehörde zur Kampfmittelüberprüfung.

Bergbau

Der Bereich hat im Zuge der Kohleförderung teilweise Setzungen erlitten.

Nach Aussage der Deutschen Steinkohle AG sind keine weiteren Bergbaueinwirkungen zu erwarten.

Planungen Dritter

Folgende Planungen Dritter wurden in der Ausbauplanung berücksichtigt:

Verlegung eines Gas-Dükers

Projektdimensionen/Kosten
Mengen (nur für den Streckenausbau)
Bodenaushubrd. 88.000
Spundwände (einschließlich Verankerung)rd. 6.000
Deckwerk (Schüttsteine)rd. 28.000
Beton abbrechenrd. 1.000
Betriebsweg herstellenrd. 2.500

Kosten

Die Baukosten für die Querschnittserweiterung werden auf ca. 20 Mio. Euro geschätzt.

Die Kosten für den Neubau der Wartburgstraßen-Brücke und des Emscher-Durchlasses sind in den Objektbeschreibungen vermerkt.

Zeitplanung/Planungsstand

Die neue Wartburgstraßen-Brücke Nr. 365 ist dem Verkehr übergeben.

Der neue Emscherdurchlass ist umgeschlossen und der Rückbau ist abgeschlossen.

Der Bau der Querschnittserweiterung endete im Jahr 2020.